Gelsattel

Warum einen Gelsattel kaufen?

Gelsattel
Gelsattel

Beim Radfahren wird das Körpergewicht des Fahrers auf den Sattel übertragen. Dieser andauernde Druck kann vor allem bei längeren Strecken Schmerzen an Gesäß und Rücken verursachen. Moderne Fahrradsättel sorgen mit einer ausgewogenen Gewichtsverteilung für eine deutliche Minderung dieser Beschwerden. Eine zusätzliche Polsterung wird mit Hilfe von einem so genannten Gelsattel erreicht. Neben einem Gelsattel kann man auch Sattelüberzüge mit Gelkissen verwenden. Diese sollten aber über den Seilzug richtig fest gezogen werden um ein verrutschen zu vermeiden.

 

Wie funktioniert ein Gelsattel?

Ein Gelsattel verfügt über Geleinlagen und sorgt so für eine optimale Polsterung im Bereich der empfindlichen Gesäßpartien. Stöße werden auf diese Weise aufgefangen und wirksam minimiert. Sie übertragen sich nur noch eingeschränkt auf die Sitzknochen. Auch der Druck des Körpergewichts auf den Dammbereich wird durch einen Gelsattel deutlich reduziert. Das merkt ein Fahrer bereits auf den ersten Kilometern mit dem neuen Sattel. Ein Gelsattel eignet sich besonders für Radfahrer und Radfahrerinnen die Wert auf einen hohen Sitzkomfort legen, oder aufgrund unterschiedlicher Ursachen besonders schmerz- und druckempfindlich im Gesäßbereich reagieren.

Was ist bei der Auswahl von einem geeigneten Fahrradsattel bzw. Gelsattel zu beachten?

Nahezu die Hälfte aller Menschen, die regelmäßig mit einem Fahrrad unterwegs sind, haben Probleme mit dem Sitzen auf dem Rad. Dabei sind Frauen und Männer gleichermaßen betroffen. Die Gründe dafür sind meist die falsche Form und die Breite des beim Kauf bereits installierten Sattels. Durch Reibung der Schenkel werden ebenfalls Probleme im Gesäßbereich verursacht. Um mögliche Probleme zu vermeiden, sollte bereits beim Kauf die richtige Sattelgröße ermittelt und ein nach diesen Maßen ergonomisch passender Fahrradsattel montiert werden.

Mögliche Probleme bei Frauen

Ein nicht ideal geformter Sattel verursacht bei Frauen sehr oft Beschwerden im Schambereich. Auch wunde Stellen in der Gesäßgegend sind keine Seltenheit. Entzündete Haarwurzel in diesem sensiblen Körperbereich können zudem unangenehme Reizungen hervorrufen. Ein ausreichend breiter Gelsattel schafft meist Abhilfe. Frauen benötigen in vielen Fällen einen etwas breiteren Sattel als Männer, da bei Ihnen der Abstand der beiden Sitzhöcker weiter auseinander liegt.

Mögliche Probleme bei Männern

Bei Männern sind es in der Mehrzahl aller Fälle Druckbeschwerden im Genitalbereich, die den Spaß am Radfahren stark einschränken. Auch hier ist die Hauptursache ein zu schmaler Sattel. Der Sattel drückt auf den Beckenboden (Damm), das führt zu Schmerzen und kann Blutadern die hier verlaufen, abklemmen. Hier ist ein individuell in Form und Breite auf diese Person abgestimmter Sattel, die Lösung des Problems.

Form und Maße für den neuen Sattel

Sind bereits ein oder mehrere Probleme mit einem Sattel vorhanden, kann eine in der richtigen Größe angepasste Sitzgelegenheit nachgerüstet werden. Dabei spielt wie erwähnt die Breite des neuen Sattels (z. B. Gelsattel) eine wichtige Rolle. Auch die Härte des Sattels ist ein weiteres wichtiges Auswahlkriterium. Ein zu weicher Sitz bewirkt gerade das Gegenteil des gewünschten Effektes, und hilft nicht die zuvor aufgetretenen Probleme beim Sitzen und Fahren zu beseitigen. Die Sitzhöcker sinken zu weit in die Polsterung (z.B. Gel) ein, dadurch entsteht ebenfalls zu viel unerwünschte Reibung. Ist der neue, richtig angepasste Gelsattel montiert sollte man etwas Geduld während der Eingewöhnungsphase mitbringen. Erst nach fünf bis zehn längeren Touren hat man sich an den neuen Sitz gewöhnt.

Die Form und die individuelle Sattelbreite selbst bestimmen

Die Sattelform und die genau benötigte Sattelbreite sind mit einfachen Mitteln sehr leicht zu errechnen. Im Grunde braucht man dazu nur ein Stück Wellpappe, ein Metermaß und etwas zum Schreiben.

  • Die Wellpappe in einer Größe von etwa 40 x 40 cm zuschneiden.
  • Das Quadrat auf eine Treppenstufe legen.
  • Jetzt am besten mit einer Unterhose bekleidet mindestens 5 Minuten ruhig auf die Pappe setzen.
  • Danach aufstehen, jetzt müsste beide Sitzhöcker auf der Pappe abgebildet sein.
  • Die beiden Abdrücke gut sichtbar mit einem Stift markieren.
  • Von den beiden Abbildungen die Mitte abmessen (siehe Abbildung) und den Abstand messen.

Der so errechnete Abstand wird als Sitzhöckerbreite bezeichnet. Das ist allerdings noch nicht die erforderliche Breite des Gelsattels. Um die genau benötigte Breite zu berechnen kommt es jetzt noch auf die entsprechende Sitzhaltung des Fahrers an. Im Grunde gibt es hier vier maßgebliche Sitzpositionen die in Winkelgraden gemessen werden: 0°, 15°,30° und 45°.

Die weitere Berechnung der Sattelbreite erfolgt so:

In der Praxis sähe die Berechnung dann so aus:

Bei einer errechneten Sitzhöckerbreite von 14 cm und einer Sitzhaltung von 30 Grad wäre die ideale Sattelbreite 16 cm.

Gelsattel was ist sonst noch zu beachten?

Gelsattel für ein Tourenrad
Gelsattel für ein Tourenrad

Mit der richtigen Ermittlung der Sattelbreite ist schon ein wesentlicher Schritt in die richtige Richtung getan, um unangenehme Probleme bezüglich des Sitzkomforts zu verhindern. Darüber hinaus sind noch andere Aspekte zu beleuchten. Der neue Sattel sollte keinesfalls zu weich gekauft werden. Oft sind zu weiche Sättel für Sehnenreizungen verantwortlich, da die Sitzhöcker zu tief einsinken. Ein Sattel mit Geleinlagen kann diese unangenehmen Begleiterscheinungen am ehesten verhindern. Grundsätzlich sollten immer mehrere Sattelmodelle vor dem Kauf ausprobiert werden. Ein richtig angepasster und eingestellter Sattel muss immer absolut waagrecht stehen. Auch die Höhe des Sitzes spielt eine wichtige Rolle, sie ist letztlich für den Sitzwinkel verantwortlich. Auch die Kleidung beeinflusst den Fahrspaß. Radfahrerhosen sollten deshalb immer mit einer Geleinlage ausgestattet sein.

Gelsattel im Test

Fahrradsättel mit Geleinlagen erfreuen sich großer Beliebtheit. Doch für welchen Gelsattel soll sich der Käufer unter der angebotenen Vielzahl an Modellen und Marken entscheiden? Welcher Gelsattel der richtige ist, hängt von jeder Person selbst ab. Manchmal ist es auch eine Sache des Preises, obwohl dieser niemals auf Kosten des Komforts gehen sollte. Einen objektiven Aufschluss welcher Gelsattel am ehesten empfehlenswert sind, gibt ein Testbericht der Stiftung Warentest aus dem Jahre 2013. Im /2013 wurden Fahrradsättel, darunter auch Modelle mit Geleinsätzen ausführlich auf Herz und Nieren getestet.

Gelsattel richtig montieren und Höhe einstellen

Um bequem auf einem Fahrradsattel zu sitzen, muss dieser optimal auf die Maße des Fahrers abgestimmt sein. Dabei sind auch die Höheneinstellung des Lenkers und dessen Abstand zum Sattel von Relevanz.

Einstellung der Sattelhöhe

Nach der Ermittlung der idealen Sattelbreite, hat die Höheneinstellung des Gelsattels eine große Bedeutung. Viele Fahrradbesitzer neigen eher dazu die Sattelhöhe zu gering einzustellen. Besonders bei längeren Touren verursacht diese Fehlstellung häufig Knieprobleme.

Jeder Mensch ist unterschiedlich gebaut. Dies betrifft sowohl die Körpergröße als auch die Verteilung der Proportionen. Im Prinzip sind jedoch die Bein- und Schrittlänge maßgeblich für die Höheneinstellung.

Empfohlene Vorgehensweise:

Stellen Sie sich aufrecht neben dem Fahrrad auf. Der Sattel sollte in etwa auf Hüfthöhe stehen. Den Sattel auf dieser Höhe erst einmal fixieren. Im nächsten Schritt setzen Sie sich auf den Gelsattel und schauen wie weit die Beine in Richtung des Bodens reichen. Sie sollten auf beiden Seiten den Boden mit den Zehenspitzen berühren können. Ist dies nicht der Fall, dann muss der Sattel nachjustiert werden. Danach einfach einmal eine Probefahrt durchführen. Solange probieren bis eine runde Tretbewegung eintritt. Das gestreckte Bein sollte nie ganz durchgedrückt sein.

Einstellung der Sattelneigung

Wie bereits darauf eingegangen, soll der Sattel immer gerade und waagrecht eingestellt sein. Dies kann mit einer Wasserwaage genau ausgewogen werden.

Alternative Gelüberzug für den vorhandenen Fahrradsattel

Gelüberzug für Fahrradsattel
Gelüberzug für Fahrradsattel

Neben dem reinen Gelsattel gibt es im Zubehörhandel auch Gelüberzüge für den vorhandenen Sattel. Durch die verschiedenen Variationen können Sie so den passenden Gelüberzug auswählen. Die Form des Gelüberzugs soll sich an die Sattelform anpassen und durch die integrierte Verschnürung sollte der Gelüberzug fest und stramm auf dem Sattel sitzen. Sollte der Gelüberzug nicht stramm sitzen rutschen Sie später auf Ihrem Sattel hin und her und der Komfort wird dadurch wieder aufgehoben.

Der Gelüberzug für den Fahrradsattel ist eine kostengünstige Alternative wenn Sie schon einen hochwertigen Fahrradsattel besitzen. Zwischendurch sollte man den Überzug aber auch mal entfernen und komplett durchtrocknen lassen.

 

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